Der Brahmane ist das Mitglied der Priesterkaste des Hinduismus. Das sagt zwar nichts über Tun und Lassen des Manns in dem Film aus, er geht einfach seinen Weg. Um ihn herum die Großstadt, die ihm lediglich Bühne seiner Introspektive dient.
Durch das Gehen verliert er sich in sich und demaskiert die Unwichtigkeit seiner Umwelt als Farce, als Theaterstück, dessen Komik Tragik ist, und andersrum. (...) Er betritt die Bühne, als er von seinem Dach herabsteigt, an Taubenkadavern und morschem Gebälk vorbei hinaus in die unfreie Freiheit der Zeitgenossen.
Ein Brahmane wäre im alten Wien sicherlich eine Attraktion gewesen, aber auch in der sog. Postpostmoderne erweckt ein schlicht Gehender nach wie vor das kurzweilige Interesse der anderen. Sie drehen sich um, zeigen mit bloßem Finger auf ihn, der bereits verwittert und sein digitales Skelett entblößt (...) Dann, nach vollendeter Reise ins Ich, zieht er sich wieder zurück zu den Tauben.